Manchmal laufen $Dinge ganz anders als geplant. Vor etwa 2 Monaten habe ich entschieden, auf die Barrikaden zu gehen. Körperlich. Also habe ich mich in einem Firnesstudio angemeldet und Gas gegeben. 2 Monate mit 5-6 Einheiten pro Woche haben ein Ergebnis hinterlassen, das mir einen Pfad aufgezeigt hat. Ich habe Muskeln gefunden, die nicht mehr so ganz funktionieren, aber das waren die Wenigsten. Jede Woche etwas mehr Kraft und gut getan hat es auch.
Dann kam der „Legday“ der mich aus der Bahn geworfen hat. Eigentlich fast fertig, steige ich von der Wadenpresse und mir knickt das rechte Bein weg. Ich schlage hin wie eine Schranke und quetsche mir die rechte Wade in der Maschine. Dazu stürze ich auf den rechten Ellbogen.
Offenbar haben wir die gut warmtrainierten Ober- und Unterschenkelmuskeln einen Beinbruch erspart. Dennoch hat sich das doch recht tiefe Quetschen des Muskels nicht so besonders gut angefühlt. Leider war es auch so, daß das rechte Bein den Dienst komplett versagt hat.
Sicherheitshalber ging es dann doch zum Röntgen ins Krankenhaus. Alle Knochen heil, das Knie hat Gott sei dank nichts abbekommen, aber das Bein schillert in allen Farben….
Auch am Tag danach war an Laufen nicht zu denken. In weiser Voraussicht hatten wir uns ja schon um Rollstuhl und Co. gekümmert, interessant war die Erfahrung, daß unser Haushalt nun doch noch nicht so behindertengerecht ist, wie zunächst angenommen. Und wenn man lange keine Krücken benutzt hat und dazu noch über 100 KG wiegt, dann ist das alles nicht so einfach ….
Heute, 2 Wochen nach dem Unfall, kann ich schon wieder ein paar Schritte gehen, aber es tut immer noch schei**e weh. Der Arzt im Krankenhaus, Rumäne, ein toller Typ, der einen facetime Anruf von der Mama bekommen hatte, als ich dran war (ich fands so sympathisch) sagte: „geben Sie dem Ganzen Zeit“. Da bin ich nicht gut drin, aber was beibt mir schon anderes übrig. Manchmal fühlt es sich so an, als wäre da nachhaltig etwas kaputt gegangen, aber man soll ja die Hoffnung nicht aufgeben …..
Kleiner Tip für diejenigen, die eine sichere Diagnose haben und denen damit der Rollstuhl vorbestimmt ist, das ist nicht jeder, aber die Wahrscheinlichkeit ist doch recht hoch: Macht mal einen Test über ein paar Tage hinweg, wie gut ihr wirklich vorbereitet seid und verbringt die Tage im Rollstuhl. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich das ein oder andere Hindernis auftut, das ihr so identifizieren könnt – manchmal geht es schneller als geplant.


