In meiner Variante der Multiplen Sklerose ist es eigentlich gar nicht so schwer, genau Buch zu führen, wie sich die Symptome entwickeln. Es wird einfach langsam immer schlechter…. Man könnte also meinen, Tagebuch zu führen lohne sich nicht wirklich.
Nun ist es aber so, daß ich Dich ermutigen will, Dinge auszuprobieren. Die Auswirkungen von viel Bewegung, Sport, wenn er noch möglich ist, und die Ernährung haben einen nicht zu unterschätzenden Effekt. Keine der vorgenannten Dinge adressieren die Krankheit direkt, aber die dazugekommene Kraft oder die „Bioenergie“ aus einer cleveren Ernährung können im Mix den Impact, den Deine Symptome haben, verändern. Leben fühlt sich dann einfach besser an, und das ist es doch, was wir alle wollen.
Mit dem richtigen Treibstoff läuft dein Motor runder
MSPositiv.de
Wie Du Dich -vielleicht- aus der Zeit vor der Diagnose erinnerst, sind sportliche Erfolge nicht instant. Wiederholung macht es. So wirst Du feststellen, daß sich Deine Reichweite beim Spaziergehen erhöht, langsam aber stetig, sofern Dir kein Schub dazwischen kommt. Umso wichtiger ist es, jeden noch so kleinen Erfolg und jede Aktivität zu erfassen. Dein Neurologe freut sich über Protokolle, die er nachlesen kann, wenn er/sie herausfinden will, wie sich Deine Einschränkungen entwickelt haben. Und Das Versorgungsamt feiert Dich erst Recht. Damit wir uns richtig verstehen: Ein Tagebuch kann ein sehr verletzliches und fragiles Dokument sein, von dem Du nie willst, daß es andere Menschen überhaupt je zu Gesicht bekommen. Wähle also die Form, die Dir am besten Passt (Kladde und Handschrift oder App etc) und benutze das nur selber als roten Faden. Du wirst sehen, es hilft,. Seit der Diagnose treibe ich etwa 2 Stunden am Tag Sport. Es ist sehr anstrengend und zeitintensiv, aber ich kann sagen, da es sich auszahlt.
Dasselbe Schema wie oben beschrieben hilft, wenn Du Deine Ernährung umstellen möchtest. Erfasse ggf. Dein Gewicht und um was Du im Rahmen der Umstellung verzichtet oder was Du durch was ersetzt hast. Dann dokumentiere, ob Du auf Fleisch verzichtet hast, genug Wasser getrunken hast, und wie Du sonst was gegessen hast. Dann beobachte Dich und Deinen Körper. So kannst Du herausfinden, welche Änderung welchen Effekt hat. Ich für meinen Teil verzichte auf Milchprodukte, Gluten und Fleisch und fahre damit sehr gut. Das fehlenden B12 und andere Elemente supplementiere ich über ein Nahrungsergänzungsmittel. Jetzt gibt es aber nicht die „MS Diät“ oder so etwas. Okay, geben tut es das schon aber ich habe noch keine seriöse Quelle gefunden. Ernährung ist etwas sehr persönliches, dokumentiert was Dir gut tut, Deine Laufreichweite und Schlafqualität und was Du nicht so dolle vertragen hast. So kannst Du über die Zeit Deinen eigenen MS-Ernährungsplan entwickeln. Ein bisschen Literatur gibt es dazu, die findest Du (bald) in den Buchempfehlungen. Um das über lange Zeit durchzuhalten und nicht zu vergessen gibt es anpassbare Apps, die ich in denn App-Empfehöungen (bald) beschreibe.
Dir viel Erfolg.